Ich will ja nicht behaupten, dass es nicht schön mit dir sein kann. Nein, ganz im Gegenteil, mit niemandem ist es so schön wie mit dir.
Die Leidenschaft ein Genuss, irgendwann ghostet sie jedoch jedes noch so liebestolle Paar.
Die Schwärmerei scheint süß, bis der*die eine doch mehr will als der*die andere.
Aber das ist ja das Schlimme an dir. Du machst das mit Absicht. Du bezirzt und bezauberst bis du dir all die Herzen krallst. Du bist grausam und widerlich und du genießt es auch noch.
Schamlos, das bist du.
Die ganze Menschheit hast du in deinen Bann gezogen. Die ganze verdammte Menschheit.
Alle sind sie verrückt nach dir in Filmen, Songs, in der Literatur – immer geht es nur um dich. Sie alle seufzen, wenn sie dich betrachten.
Einige verrecken an dir oder wegen dir. Du stürzt Menschen in die Sucht oder in den Selbstmord. Der arme junge Werther musste wegen dir sterben genauso wie Romeo und Julia, Othello und Desdemona, Penthesilea und Achill – unendlich viele Menschen hast du auf dem Gewissen. Du machst aus unseren Gehirnen schleimige Suppe. Du verleitest zu schlechten Entscheidungen.
Du bist eine Seuche, die sich nicht bekämpfen lässt.
Und dann plötzlich trifft man selbst auf dich. Umgehen kann dich keine*r. Du bist wie ein Vampir – einmal in deinem Bann, will man ja gar nicht mehr weg. Man will noch mehr von dir, du krankes Schwein.
Und jedes Mal, wenn du wieder zuschnappst, vergisst man den Schmerz von damals. Du lullst deine Opfer bis zum völligen Hirnverlust ein. Aus großartigen unabhängigen Männern und Frauen werden weinerliche Würmchen, die sich mit Schokolade, Eis und Suff bewappnen und sich die Seele aus dem Leib weinen.
Das ist doch nicht gesund: wenn man vor Verliebtheit keinen Hunger hat, dämlich grinsend durch die Gegend hüpft als wäre man wieder 4 Jahre alt oder dann, wenn du dich verabschiedest, nächtelang durchweint, die Augen zugeschwollen und die Leichtigkeit eines schönen Tages komplett verloren… das ist doch nicht gesund. Mit ernsthaftem Interesse frage ich dich: SAMMA HACKTS?
Aber was soll’s. Denn am Ende kann dich niemand besiegen. Du komisches abstraktes Etwas, du, unter dem jeder Mensch irgendwie etwas anderes versteht. Ich kann dir den Mittelfinger mit allem Elan, den ich zu bieten habe, entgegen schmettern; dich verfluchen, beleidigen, lange Satzschlangen aneinanderfügen und auf dich loslassen und… bin am Ende doch machtlos.
Liebe, ich hasse dich. Aber ich liebe dich.
So schmerzhaft du auch bist, so groß bist du. Du bist die Göttin, die wir winselnd anbeten. Vor dir ist niemand sicher. Vor dir gehen wir alle auf die Knie. Weil, solange du gut zu uns bist, gibt es kein schöneres Gefühl. Kein sicheres Gefühl. Kein erhabeneres Gefühl als dich zu spüren, von dir ergriffen zu werden, in dir zu baden.
Du bist die mächtigste Seuche unserer Zeit. Vor dir ist niemand sicher.